Panzerknacker
Wer mag sie nicht, die Filmhelden, die absolut elegant ohne
Sprengstoff einen Safe knacken und, ohne eine Spur zu
hinterlassen, wieder verschwinden. Jetzt kann man sich selbst als
Panzer(schrank)knacker versuchen.
Safecracker von Warner Interactive bietet genau den
richtigen Stoff, um die Gehirnzellen ordentlich zum Kochen zu
bringen. Der Spieler steht in diesem Adventure kurz davor, einen
Job beim Safehersteller Crabbe and Sons zu bekommen. Doch ein
Sicherheitsexperte muß natürlich sein Können
unter Beweis stellen.
Senior Crabbe hat sich für die
Aufnahmeprüfung einen besonderen Scherz ausgedacht. Um
nämlich an den Arbeitsvertrag zu kommen, muß der
Spieler in die Firma einbrechen und alle im Haus verteilten Safes
knacken. In jedem Safe befinden sich Hinweise für die
Kombinationen anderer Safes und außerdem ein Teil des Codes
für den Mastersafe, in dem schließlich der
Arbeitsvertrag liegt. Insgesamt stehen in den 50 Räumen der
Firma 36 Geldschränke. Dabei ist es aber nicht damit getan,
nur die Geldschränke zu finden und zu öffnen, sondern
es müssen auch alle Räumlichkeiten nach Hinweisen
durchsucht werden. So findet man in den Aufzeichnungen der
verschiedenen Abteilungen nicht selten Schaltpläne oder
ähnliches, was beim Knacken der Rätsel hilft oder
dafür sogar ganz unabdingbar ist.
Die Rätsel selbst sind abwechslungsreich und reichen vom
einfachen Schiebepuzzle bis hin zu komplexen
Zahlenschlössern. Klar, daß bei so manchem
Schloß der Verdacht naheliegt, es fehle noch ein
entscheidender Hinweis. Und schließlich ist da auch der
Zeitfaktor, denn unbarmherzig schlägt die Uhr den Takt zu
den oft endlos scheinenden Knack-Versuchen. Ist der Mastersafe
aber nach zwölf Stunden immer noch nicht offen, kann man
sich den Job an die Backe putzen.
Aber Safecracker ist noch mehr als einfach nur
ein grafisches Knobeladventure. Es bietet neben der fast
völligen Bewegungsfreiheit durch die schön und
detailreich gezeichneten Räumlichkeiten auch eine innovative
Spielengine. Mit Hilfe von Quicktime VR gibt es nämlich
optische und steuerungstechnische Leckerbissen. Jedes noch so
komplexe Objekt kann aufgenommen und von jeder Seite frei
untersucht werden.
Sehr interessant ist auch die Maussteuerung. Findet man zum
Beispiel einen Ordner mit technischen Aufzeichnungen, dann klickt
man sich nicht durch die Seiten, sondern greift sie und
blättert sie wie im richtigen Leben um. Diese und viele,
viele andere Details, die liebevoll in Safecracker eingebaut
wurden, machen das Spiel zu einem Muß für alle
Knobelfreaks. Selbst wenn das Spiel durchaus im zweiten Versuch
zu knacken ist (12 reale Stunden Spielzeit pro Versuch), steht
hier ein wirklich gutes und in vielen Dingen neues Adventure in
den Verkaufsregalen.
Marcus Höfer
Es macht schon Spaß, durch die schön gerenderten
Räume zu wandeln immer gierig auf das Schloß
des nächsten Safes. Dazu kommt die wirklich gelungene
Quicktime-VR-Steuerung, die einen noch ein bißchen dichter
an die Realität rutschen läßt. Knobelspieler und
Adventure-Freaks werden gleichsam ihre Freude haben.
Marcus
Systemvoraussetzungen: 486/66, 8 MB RAM,
SVGA, Doublespeed-Laufwerk, Windows 95
Was uns auffiel:
- + abwechslungsreiche Rätsel
- + innovative Steuerung
- + schöne Grafik
Hersteller: Warner
Interactive, Preis: ca. 90 DM