PC Spiel 05/96 Spielfeld
Ärger im Centauri-Sektor
Die Kolonisten im Centauri-Sektor haben es nicht
leicht. Auf der einen Seite sitzt die Hegemonie, ein
interstellarer Machtblock, der auf Expansion aus ist, auf der
anderen Seite gibt es die Piraten, die mit ihren
rücksichtslosen Aktionen auf den Planeten den Siedlern das
Leben schwer machen. Man sitzt also zwischen zwei Feuern ...
Das Leben auf Terra Nova
ist nicht leicht, die Siedler müssen dem Planeten die Dinge
des täglichen Lebens in hartem Kampf abgewinnen. Erst
langsam über die Jahre wurde aus der wilden Welt ein
einigermaßen lebenswerter Ort.
Auf den anderen drei Planeten des Centauri-Sektors sieht es
kaum anders aus. Außerdem gibt es ständig Ärger
mit der Hegemonie, einem Imperium von Planeten, das ständig
versucht, sich neue Welten einzuverleiben. Als hätte man so
nicht schon genug Ärger, tauchen dann auch noch die Piraten
auf, seltsame humanoide Wesen, die mit ihren bis an die
Zähne bewaffneten Horden den Centauri-Sektor unsicher
machen. Einheiten in sogenannten Power-Battle-Armours stellen
sich aber den skrupellosen Invasoren in den Weg, wo sie nur
können.
Wie man schon ahnt, wird
für actionfreudige Spieler ein Platz in einer dieser
Kampfrüstungen reserviert. Schwer gepanzert, mit
Gelenkservos und einer Sprungdüse ausgestattet, stellt die
PBA eine mächtige Waffe dar, die die Feuerkraft eines
Panzers besitzt und wendig wie ein Infanterist ist.
Der Umgang mit der neuen Rüstung wird in einigen
Trainingsdurchläufen schnell erlernt, und nach einigen
Runden im Übungscamp kennt man sich mit seinem neuen
Spielzeug aus. Nun beginnt der Ernst des Lebens: Held und Spieler
müßsen sich in der Einsatzzentrale melden, in der sie
zunächst stationiert werden.
Kaum ist man angekommen, stellen sich die anderen Mitglieder
der Truppe durch einen gemeinen Scherz vor. Spätestens in
der zugehörigen Sequenz zeigt sich, daß man nicht nur
eine Menge Action vor sich hat, sondern auch Cut-Scenes à
la Wing Commander zu sehen bekommt.
Nach dem Intermezzo geht
es in den ersten Einsatz. Etwas Leichtes zunächst, zum
Warmwerden: Ein Beobachtungsposten der Piraten muß
zerstört und die dazugehörige Besatzung außer
Gefecht gesetzt werden. Mit einem speziellen
Truppentransportgleiter wird der Held an den Einsatzort gebracht,
an dem er einfach abspringt. Die Landung erfolgt mitten im freien
Feld, zwischen Wiesen und Hügeln. Von der Piratenbefestigung
ist nichts zu sehen.
Zum Glück ist der Helm der PBA bis obenhin mit
technischem Schnickschnack vollgestopft, und neben Anzeigen
für Rüstungs- und Waffenzustand gibt es auch eine
zoombare Übersichtskarte. Wie sich zeigt, liegt der
gegnerische Stützpunkt hinter einem Hügel am Rande
eines Sees. Von hier aus nicht einsehbar, könnten sich dort
Hunderte von Gegnern verstecken. Zum Glück gehört zur
Anzugaußstattung auch eine Drohne, die unabhängig von
der PBA das Gelände absuchen kann. Dank eingebauter Kamera
ist sie eine ideale Vorhut, wenn auch eine leicht verwundbare.
Drei einzelne Piraten treiben sich in der Gegend herum, die
mit Schmackes von der Seite überrascht werden. Kurz darauf
sind der Spähposten und seine Besatzung Geschichte.
Nächste Station ist der Landepunkt des fliegenden
Truppentransporters, der den Spieler wieder zurück zur
Station bringt. Dort wird per Videosequenz ein weiteres Kapitel
aus dem Lagerleben erzählt, in dem die anderen Mitglieder
der Truppe nach und nach zu Charakteren werden. Warum, zeigt sich
schon in der Einsatzbesprechung zur nächsten Mißsion,
bei der es eine Hafenanlage zu befreien gilt diesmal
jedoch nicht allein, ein anderes Truppenmitglied wird zur
Verstärkung mitgeschickt.
Und in dieser Art geht es weiter. Statt unterirdischer
Verliese hat sich Hersteller Looking Glass die freie Wildbahn als
Schauplatz für Terra Nova ausgeguckt. Angenehm ist,
daß es die Designer des Games verstanden haben, dem
wüsten actionlastigen Geballer ein glaubwürdiges
Strategieelement zur Seite zu stellen. Der Sound ist wohlgeraten,
die Grafik im eigentlichen Spiel wirkt stellenweise allerdings
etwas grob. Trotzdem überzeugt das feine Gameplay.
Heiner Hink
Systemvoraussetzungen: 486/33, 4 MB RAM, SVGA,
ca. 10 MB auf Festplatte
Wertung:

Grafik:
Sound: 
Komfort: 
+ exzellente Zwischenvideos
+ Soundeffekte vom Feinsten
leider nur allein zu spielen
Hersteller: Looking Glass
Technologies, Preis: ca. 100 DM
(Review)
Still hocke ich hinter der Tanne, bis der Pirat ins Blickfeld
kommt, dann gibt es Saures. Tatsächlich kommt im Spiel
richtiges Wanderfeeling auf, wenn man einen Hügel umrundet,
um auf der anderen Seite den Gegner zu überraschen. Auch die
Teameinsätze sind gelungen; trotz mehrerer Beteiligter wird
es nicht unübersichtlich. Im unmittelbaren Kampf kann es
schon mal Verwirrung geben, und man sollte möglichst nicht
auf die eigenen Mannen feuern, aber Schlachtgetümmel und
Ordnung schließen einander ohnehin aus.
Heiner
(Review)