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Nach fast 6 Jahren ohne einen richtigen Drum Corps Contest in Deutschland, ist die Show zurück!!!! Erstmalig fand am Samstag den 14. September wieder ein Contest auf deutschem Boden statt, auch wenn der organisierende Dachverband aus Holland kommt. Nachdem DCD seine Tätigkeit eingestellt hat, begannen der damalige und zur Zeit noch amtierende Deutsche Meister Starriders Drum & Bugle Corps aus Bad Münder sein Können in Holland zu messen. Dieses zum Teil sehr aufwendige Unterfangen wurde 1994 mit dem Sieg in der A-Class belohnt. Dieses Jahr folgten 2 weitere Vereine dem Beispiel der Starriders. Sowohl die Schlossgarde als auch die Wölper Löwen haben Ihre Heimat in Deutschland. Aus diesem Anlaß lag es nahe einen der Vorentscheidungen der DCH Meisterschaft in Deutschland auszutragen. Als Ort des Vergleichkampfs wurde das Weserberglandstadion in Hameln ausgesucht. Das selbe Stadion in dem 1989 die Madison Scouts, Madison WI/ USA Ihre Show präsentierten. Im leichten Nieselregen bereiteten sich die Corps früh auf Ihren Auftritt vor. Jubal trainierte ab 14.00 Uhr Elemente Ihrer Show. Etwas verspätet erreichte gegen 18.30 Beatrix das Stadion. Um 19.00 begann das Spektakel. In der neugegründeten Corps Style Class (alles was Drum-Corps-ähnliche Musik macht sollten die Blue Lions und die Skydogs gegeneinander antreten. Leider mußten die Skydogs wegen Krankheit absagen. Somit standen die Blue Lions als Sieger fest, bevor Sie auf dem Field waren. Blue Lions hatten es scheinbar sehr eilig, so warteten Sie nicht einmal das O.K. der Jury ab um mit Ihrer Show zu beginnen. Aufregung oder Unwissenheit ist hier die Frage! Das Repertoire umfaßt Klassiker wie "Sing, Sing, Sing", "Copacabana", "Jack the Nife"aber auch aktuelle Stücke wie "Sister Act", und Yovanotti. Einige Stück stammen aus der vorjährigen Show, einige sind neu im Repertoire. Die Show wurde mit viel Eifer gelaufen, auch wenn kleiner Unsauberkeiten vorhanden waren. Ich hoffe, daß noch mehr Corps (und diese gibt es in Deutschland) sich in der Corps Style Class beteiligen. Danach gehörte das Field der Schlossgarde aus Frankfurt/ Höchst. Vor Jahren noch zahlenmäßig der mit größte Corps in Deutschland, muß man sich heute mit weniger Spielleuten zufriedengeben. Im Jubiläumsjahr mit neuer Uniform präsentierten Sie Ihre Show Jazz Tour '96. Sie spielten Stücke wie Ain't got that swing, Sing Sing Sing, I can do this, I can do that, Autumn leaves. Nach einem Musical-Jahr kehrt die Schlossgarde wieder zu einem Ihrer liebsten Kindern dem Jazz zurück. Die Show war gut gelaufen. Schnelle Movements und eine interessante Choreographie machten die Show wirklich ansehnlich. Leider kann man das von der Musik nicht sagen. Sie war in vielen Bereichen einfach unsauber. Zum Teil liefen die Percussions und der Brass fast komplett auseinander. Doch noch sind zwei Wochen Zeit um an der Musik zu feilen. Das Potential ist da. Joint Adventure der erste holländische Vertreter am Abend präsentiert dieses Jahr mit seine Show "Miss Saigon" verschiedene Stücke aus dem gleichnamigen Musical. Mit sehr wenig Brass-Druck und keinen Bassdrums fehlte etwas im Klangspektrum. Die Showeinlagen, insbesondere die Sterbeszene waren beeindruckend. Auf den zweiten Platz in der A-Class kamen die Wölper Löwen. Eines der kontinuierlichsten Corps in Deutschland. "Now I'm here", Good old fashioned lover boy", "Save me" und "Touch the sun" sind Ihr diesjähriges Programm. So richtig überzeugen konnte die Show mich nicht. Noch sind zu viele Unsauberkeiten und Machen vorhanden. Man hatte das Gefühl, als ginge dem Brass nach 2/3 der Show die Puste aus. Trotzdem reichte es zu einem guten zweiten Platz und wie gesagt, wir haben noch zwei Wochen Zeit bis zu den Finals. Sieger in der A-Class wurde mit einem deutlichen Abstand zu den Wölper Löwen Premier. Dieses extrem kleine Corps konnte durch eine sehr saubere und gut gespielte Show gefallen. 6.9 Punkte Vorsprung zum Zweitplatzierten ist eine ganze Menge. Doch gab es auch schon 4. im Halbfinale, die trotzdem noch Gewonnen haben (Phantom Regiment z.B.). Weiter ging es in der Open Class. Vier Corps traten hier an den Start. Blue Spirit, Starriders, Beatrix und Jubal gaben sich die Klinke in die Hand. Den Angang machte Blue Spirit mit Ihrer Show "Classic Rock '96". Mit viel Drive gespielt kamen Sie auf den unliebsamen letzten Platz. Dritter wurde der Gastgeber des Contests Starriders. Ihre Show baut nahtlos an die letzte an. Lateinamerikanische Rhythmen of it's (nearly) best. "A mis Abuelos" als Opener war für europäische Verhältnisse Mega-Cool. Gut Madison Scouts machen mehr Dampf, doch wer will schon Äpfel mit Birnen vergleichen. 128 zu ca. 40 ist einfach unfair. Aber was wäre wenn??? Naja, abwarten. Für mich eines der schönsten Songs des Abends. Weiter ging es mit Kenja, Razooli und Guagoanco. Das Zeug zu mehr ist da. Doch werden die nächsten zwei Wochen noch für den Feinstschliff benötigt. Ohne die kleinen Ecken und Kanten ist diese Show "really HOT". Nach den Starriders wurde das Field langsam voller Beatrix, der amtierende DCH-Champions betritt das Field. In Ihrem Jubiläumsjahr wurde die Geschichte zurückgedreht. Alte Klassiker, mit denen sich Beatrix zu dem gemacht hatte was es heute ist, eines der besten, wenn nicht gar das beste Corps in Europa, wurde neu arrangiert und in eine dynamische Show gepackt. "Breaking up is hard to do", The worn down piano", "Send in the Clowns" und Don't rain on my parade" sind nicht nur Beatrix-Fans bekannt. Als Abschluß des Abends gab Jubal Ihre Show zu Besten. Auch Sie haben ältere Stücke neu arrangiert. "Granada", La Suerto los Tontos", "A mis Abuelos", "Echano" und "Malaguena" gehören dieses Jahr zu Ihrer Show. Um Ihre Show zusammen zufassen bedarf es nur zweier Worte "BOOORRRRR EYYYYY". In einigen Passagen hatten man das Gefühl "Klein Scouts" sind auf dem Field. Musik, Show und Präsentation waren top. Der "stiertobenden" Hans Kloppert hatte mühe seine "Stiere" im Zaum zu halten. Jubal spielte sich im Turbogang durch Ihre Show und hatte somit das Publikum, aber auch die Jury auf Ihrer Seite. Der Abstand von 1.3 Punkten ist zwar nicht sehr dick, doch glaube ich, das Jubal dieses Jahr das Rennen machen wird. Warten wir ab! In zwei Wochen wissen wir mehr! Abschließend kann man dem Organisationsteam rund um Ingo Erdmann, die es geschafft haben so einen aufregenden Contest nach Deutschland zu bringen, nur gratulieren. Weiter so! THE SHOW IS BACK!!! oliver grimm
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